Gentechniken haben ein enormes Potential zur Veränderung des Menschen und stellen uns damit vor neuartige Herausforderungen. Embryonen können nach künstlicher Befruchtung und Präimplantationsdiagnostik selektiert werden. Mit der Genschere CRISPR lässt sich unser Erbgut verändern. Und womöglich können wir mit dem Bioprinter schon bald menschliches und tierisches Gewebe herstellen. Die Anwendung dieser Verfahren setzt ein genaues Wissen von der Bedeutung und Funktionsweise des Genoms voraus. Um dieses zu erlangen, gewinnen Big-Data-Analysen von Korrelationen zwischen Genen und Krankheiten, Lebensführung und psychologischen Eigenschaften an immer größerer Bedeutung. Digitale Analysen von Genen sind die Voraussetzung für die erfolgreiche und verlässliche Anwendung der verschiedenen Gentechniken. Im Vortrag werden zentrale ethische Herausforderungen zur Genmodifikation, Genselektion und Big Gene Data dargestellt und bioprogressive Denkansätze zum Umgang mit diesen präsentiert.
Dem Vortrag vorangestellt wird ein einführendes Referat von Tobias Wolfram zum Thema “Genetic Human Enhancement – eine Bestandsaufnahme”, welches einen Überblick über Grundbegriffe und aktuelle Trends der angewandten Forschung bietet.
Prof. Dr. Stefan Lorenz Sorgner ist Chair des Departments of History and Humanities sowie Philosophieprofessor an der John Cabot University in Rom und Direktor und Mitbegründer des Beyond Humanism Network. Weitere Informationen: http://www.sorgner.de/
Tobias Wolfram, M.Sc. Statistik, promoviert in Paris und Bielefeld an der Schnittstelle zwischen Soziologie und Verhaltensgenetik.
Digitaler Flyer mit Programmablauf
Diese Gesprächsreihe findet digital statt.
Anmeldung unter info@humanistische-akademie-bb.de
Eine Veranstaltung der Reihe Intelligent Design? Wie der Mensch sich neu entwirft im Rahmen des Dialogs der Weltanschauungen 2021