Über uns
Der Dialog der Weltanschauungen (DDWA) ist eine Kooperation humanistischer und säkularer Verbände in Berlin. In einer Stadt, in der der Anteil konfessionsfreier Menschen über 60 Prozent beträgt, haben wir es uns zur Aufgabe gemacht hat, Menschen unterschiedlicher weltanschaulicher und religiöser Auffassung miteinander ins Gespräch zu bringen. Seit 2016 beteiligen wir uns mit regelmäßigen Veranstaltungen an gesellschaftlichen Debatten zu Themen wie Chancen und Grenzen weltanschaulicher Identitäten, Digitalisierung und Technologie, Humanismus und gesellschaftlicher Frieden. Der Dialog der Weltanschauungen wird gefördert von der Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Dialoge
2024
11. Okt
Eine Interdisziplinäre Tagung
Jede Zeit hat ihre Krisen, jedes Leben seine Erschütterungen. Kein menschliches Leben ist gefeit vor negativen Widerfahrnissen und der Angst vor ihrem Eintreten. Wie können Menschen solche Krisen und Erschütterungen bewältigen? Wie umgehen mit Gefühlen der Unsicherheit und Ohnmacht? Die Tagung bietet ein Forum für die interdisziplinäre Auseinandersetzung mit den Voraussetzungen und Grenzen menschlicher Zuversicht, Gelassenheit und Resilienz.
2024
6. jun
Eine Listening Session mit Gespräch
“Working Class Daughters” ist ein Arbeitszyklus zu den Verknüpfungen von Klasse, Geschlecht und Migration. Die Künstlerinnen Karolina und Kristina Dreit arbeiten an Hörräumen, in denen (post-)migrantische, migrantisierte und nicht-migrantische Personen über Klasse und Klassismus sprechen. Damit möchten sie ein Gespräch über Formen und Auswirkungen struktureller Benachteiligung aufgrund sozialer Herkunft oder Position in Gang setzen und deren historische und sozio-ökonomische Bedingungen sichtbar machen.
2024
23. Mai
Ein Workshop zu Demokratie und Engagement
Rassismus, Klimakrise und Politikverdrossenheit: Die Welt braucht neue radikale Ideen, wenn sie ihre Herausforderungen und Probleme lösen will. Vor allem braucht sie mehr Mut und eine neue Begeisterung für demokratische Werte und politisches Engagement. In einem vierstündigen Workshop vermitteln Radikale Töchter Josephin Haardt und Kasia Wojcik Ansätze der Aktionskunst und des künstlerischen Aktivismus, ausgerichtet auf die Grundwerte des demokratischen Zusammenlebens und auf die ökologischen Herausforderungen unserer Zeit.
2024
16. Feb
Über moderne Formen von Zugehörigkeit
Die meisten Humanist*innen bringen ihre Zugehörigkeit nicht durch formelle Mitgliedschaft in einer Organisation, sondern durch praktisches Engagement und ihre Überzeugungen zum Ausdruck. Das zeigt ein Forschungsprojekt der Universität Leipzig ausgehend von 2022 in Berlin durchgeführten qualitativen Interviews. Die Forscher*innen präsentieren an diesem Abend ihre Ergebnisse, die im soeben erschienenen neuen Sammelband der Humanistischen Akademie erstmals dokumentiert sind.
2023
13. Okt
Pazifismus gestern und heute. Eine Tagung zum 180. Geburtstag von Bertha von Suttner
Die Friedensnobelpreisträgerin, Humanistin und Schriftstellerin Bertha von Suttner (1843–1914) hat mit ihrem Antikriegsroman “Die Waffen nieder!” bereits Ende des 19. Jahrhunderts weltweit Millionen Leser*innen für das Entsetzen und die Gräuel des Krieges sensibilisiert. Das Buch markierte den Beginn ihres umfangreichen Wirkens gegen Militarismus, Nationalismus, Antisemitismus und die Allianz von Militär und Kirche. Aus historischer Perspektive wollen wir nachvollziehen, wie es ihr gelang, vor dem 1. Weltkrieg ein internationales, pazifistisches und feministisches Netzwerk aufzubauen. Mit Blick auf die Gegenwart des Krieges gegen die Ukraine diskutieren wir, welche Relevanz Suttners Friedensideen und gesellschaftliche Utopien heute haben.
2022
30. Sep
Wie bestimmt sich Zugehörigkeit im säkularen Spektrum Berlins?
Mitgliedschaft allein ist heute kein zuverlässiges Kriterium für die Zugehörigkeit zum Humanismus. Bislang aber wurde kaum dazu geforscht, warum sich Menschen dieser Weltanschauung zugehörig fühlen. Ein Forschungsteam des Religionswissenschaftlichen Instituts der Universität Leipzig sprach im Rahmen eines Forschungsprojektes mit Sympathisanten und Engagierten in Berlin. Auf der Tagung werden erste Ergebnisse vorgestellt und mit Vertreter*innen aus Wissenschaft und Weltanschauung diskutiert. Wer ordnet sich in Berlin der humanistischen Weltanschauung und Praxis zu? Welche Gründe geben den Ausschlag für “commitment” und Engagement? Welche Schlussfolgerungen sind für eine moderne Religions- und Weltanschauungspolitik zu ziehen, die sich nicht mehr am kirchlichen Mitgliedschaftsmodell orientieren kann?
2022
30. Sep
Zwei unversöhnliche politische Lager in Deutschland?
Ein interdisziplinäres Forschungsteam des Exzellenzcluster Religion und Politik der Universität Münster hat mehr als 5.000 repräsentativ ausgesuchten Menschen in Deutschland, Frankreich, Schweden und Polen Identitätsfragen gestellt: Wer fühlt sich durch wen bedroht? Wer sieht sich im jeweiligen politischen System repräsentiert? Auf dieser Basis wurde das Ergebnis formuliert, dass sich hinter den vielen gesellschaftlich diskutierten Konfliktthemen – ob Gender, Zuwanderung, Klima oder Corona – ein gemeinsamer Identitätskonflikt zwischen
sogenannten “Verteidigern” und “Entdeckern” verbirgt. Die “Verteidiger” fühlen sich eher durch andere bedroht und gesellschaftlich marginalisiert, sie sind unzufriedener mit den politischen Institutionen. Die “Entdecker” hingegen fühlen sich gut repräsentiert und nicht bedroht, sie vertrauen der Demokratie.